Bye, bye Tattoo: Alles rund um Tattoo-Entfernung
Tattoos sind Geschmackssache: Wenn es anderen nicht gefällt, kein Problem! Doch wenn es einem selbst nicht mehr zusagt, kann aus dem einst geliebten Kunstwerk ein lästiger „Begleiter“ werden. Doch welche Möglichkeiten gibt es, sich von einer Tätowierung zu „trennen“?
„Arschgeweih“, „Brust-Gardine“ (Under-Boob-Tattoo), römische Zahlen, Sterne, chinesische Zeichen oder Mandalas – Trends kommen und gehen. Was bleibt: Die Farbe unter der Haut. Deshalb ist es vor dem Gang zum Tätowierer umso wichtiger, sich intensiv über die Motivwahl Gedanken zu machen. Gründe, sich rückblickend doch gegen die eigene Körperkunst zu entscheiden, kann es viele geben: Der Stil gefällt nicht mehr, das Tattoo erinnert an den verflossenen Partner, das Motiv wurde schlecht gestochen oder passt schlichtweg nicht mehr zu den Lebensumständen.
Wer seinen Körperschmuck loswerden möchte, für den gibt es verschiedene Möglichkeiten, sein Tattoo zu entfernen. Die effektivste und schonendste Methode ist die Laserbehandlung.
Was passiert bei einer Laserbehandlung?
Eine Laserbehandlung hört sich nicht nur nach Sci-Fi an, sie ist es in gewisser Weise auch: Die Lichtimpulse des Lasers durchdringen die Haut und „zerschießen“ die Farbpigmente in kleine Teile. Diese Partikel werden größtenteils vom Körper abtransportiert und ausgeschieden – ein Teil davon kann im Körper zurückbleiben. Wie sich diese übriggebliebenen Farbpartikel im Körper verhalten, ist noch unklar, jedoch sind sie nicht mehr auf der Haut sichtbar. Über mögliche Risiken einer Laserbehandlung kann man sich auf der Website des Bundesamtes für Strahlenschutz informieren.
Mit jeder Sitzung verblasst die Tätowierung ein Stückchen mehr. Doch bis zur kompletten Entfernung ist es ein langwieriger Prozess, der sich über mehrere Monate ziehen kann. Wie viele Sitzungen dafür notwendig sind und wie schmerzhaft das Ganze ist, hängt von Motiv, Farbe und Größe der Tätowierung ab. Eine Erfolgsgarantie, dass das Tattoo vollständig verschwindet, gibt es leider nicht. Gerade Farben wie Lila oder Grün sind ziemlich hartnäckig und können einen farbigen Schimmer auf der Haut hinterlassen.
Zwischen den einzelnen Behandlungen sollte immer eine Pause von mehreren Wochen liegen, damit der Körper die Farbpigmente abbauen kann. Zusätzlich wird die Haut durch das Lasern gereizt und es entsteht eine oberflächliche Brandwunde, die ihre Zeit braucht, um zu heilen.
Welche Rahmenbedingungen gibt es?
Gut zu wissen: Lasern kann nicht nur schmerzhafter als das Stechen sein, sondern es ist meist auch teurer. Der Preis hängt von der Größe des Tattoos und den Farbpigmenten ab, aus denen es besteht. Die Preisspanne pro Sitzung liegt dadurch in etwa zwischen 50 und 600 Euro und zwischen 4 und 15 Sitzungen können nötig sein.
Seit 2021 dürfen nur noch fachkundige, also in diesem Bereich ausgebildete Ärzte die Behandlung durchführen.
Was benötigt die laserbehandelte Haut?
Ob frisch gestochenes oder frisch gelasertes Tattoo – eines haben beide hinsichtlich Wundheilung gemeinsam: Für ein gutes Ergebnis spielt die richtige Pflege eine entscheidende Rolle.
Fettfreie, atmungsaktive Wundpräparate auf Hydrogel-Basis, wie z. B. Tyrosur® CareExpert Wundgel, sind dafür gut geeignet. Sie unterstützen nicht nur den Heilungsprozess der Haut, sondern spenden aufgrund ihres hohen Wasseranteils gleichzeitig viel und nachhaltig Feuchtigkeit. So werden nicht nur der Bildung von Schorf und der damit verbundenen Entstehung von Narben entgegengewirkt, Hydrogele sorgen zudem dafür, dass die Atmungsaktivität der Haut erhalten bleibt und sich die Infektionsgefahr verringert.
Übrigens: Mit einer ausgewogenen Ernährung kann man seinen Körper zusätzlich bei der Wundheilung unterstützen.
Während des Behandlungszeitraums sollte die behandelte Hautpartie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, da diese die gelaserte Haut zusätzlich reizt. Auch auf Sport, einen Besuch in der Sauna oder im Schwimmbad gilt es in den ersten Wochen besser zu verzichten, um die geschädigte und dadurch infektionsanfälligere Haut keinen zusätzlichen Belastungen durch beispielweise Reibung oder Schweiß auszusetzen.
Welche Alternativen zur Laserbehandlung gibt es?
Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, das ungeliebte Tattoo „loszuwerden“. Die in der Vergangenheit durchgeführte chirurgische Entfernung oder die inzwischen veraltete Methode der Abschleifung der Haut (sogenannte Dermabrasion) hören sich nicht nur sehr unangenehm an, sondern eignen sich, wenn überhaupt, nur für kleinere Tattoos, da bei diesen Arten der Entfernung ein erhöhtes Risiko auf Narbenbildung besteht.
Eine weitere Option ist ein Cover-Up. Sprich: Sich ein neues Motiv über das alte Tattoo stechen zu lassen. Hier ist es von verschiedenen Faktoren abhängig, ob und wie gut sich die Tätowierung covern lässt. Am besten beurteilen, inwieweit ein Cover-Up im Einzelfall sinnvoll und umsetzbar ist, können in diesem Bereich erfahrene Tätowierer wie z. B. Randy Engelhard.